Im Über Mich Text habe ich es bereits angerissen. Vor ca. 10 Jahren habe ich einen großen Fehler begangen, der meine Frösche das Leben gekostet hat und mich zur vorläufigen Aufgabe des Hobbies geführt hat.
Ich habe kurz überlegt, ob ich diesen Beitrag überhaupt schreiben soll. Über die eigenen Fehler und Versäumnisse schreibe ich nicht so gerne. Außerdem liegen zwischen diesem Text und dem Tod meiner Tiere nun fast 10 Jahre, in denen ich auch lange nicht mehr über diesen Vorfall nachgedacht habe.
Bis zu diesem Fehler habe ich ein gut eingelaufenes Becken mit einer kleinen Familie Dendrobates tinctorius azureus (damals nur D. azureus) gehabt und mich liebevoll um meine Tiere gekümmert. Irgendwann wuchs in mir der Wunsch, den Besatz im Becken zu erweitern und ich beschloss auf der nächsten Terrarienbörse nach geeigneten Mitbewohnern Ausschau zu halten.
Der große Tag kam und ich fuhr zur großen Börse nach Hamm. Neben vielen gewonnenen Eindrücken fuhr ich auch mit zwei jungen Dendrobaten nach Hause. Fragt mich bitte nicht mehr, um welche Art es sich handelte, ich weiß es nicht mehr.
Nach ein paar Tagen (maximal jedoch zwei Wochen) in der Quarantäne konnte ich den großen Tag der Zusammenführung nicht mehr erwarten. Während der ersten Tage gab es, soweit ich mich noch erinnern kann, keine Probleme. Doch noch im ersten Monat fand ich den ersten meiner fünf Frösche tot im Bachlauf meines Beckens.
Ich habe zuerst vermutet, dass es sich um einen Revierkampf gehandelt haben könnte. Parallel begann ich aber mich mit den weiteren möglich Ursachen auseinanderzusetzen. Da ich die genaue zeitliche Abfolge nicht dokumentiert habe spare ich mir eine genaue Chronologie. Aber der Tod der beiden Neuerwerbungen folgte noch in der selben Woche. Aus Verzweifelung habe ich die beiden verblieben Tiere in meine Quarantäne Becken gesetzt. Aber auch das war vergebens. Ich fand beide Frösche in ebenfalls sehr kurzer zeitlicher Abfolge tot vor.
Vom Tod des ersten bis zum letzten Frosch vergingen weniger als vierzehn Tage, ich würde sogar sagen, innerhalb einer Woche war mein kompletter Bestand Tod. Ich war irgendwas zwischen wütend, schockiert und traurig.
Mein Terrarium habe ich im Anschluss mehrfach desinfiziert, mich dann dazu entschlossen die gesamte Einrichtung zu entfernen um es nochmal neu aufzubauen. Aber die Luft war raus. Das leere Becken stand noch ein paar Wochen im Arbeitszimmer und wurde schließlich entsorgt.
Meine Lehren
Aus diesem tragischen Vorfall habe ich meine Konsequenzen gezogen und mir natürlich auch viele Vorwürfe gemacht.
- Hättest du besser bei jemandem gekauft, der dir empfohlen wurde
- Hättest du dich an die empfohlene Quarantäne Zeit von 6 Monaten gehalten
- Hättest du schneller reagieren können
- Hättest du vorher noch mehr Wissen aneignen können
Für die Frösche kamen meine Erkenntnisse zu spät. Ich weiß noch, mit welcher Akribie ich mir damals Bücher gekauft, Foreneinträge gelesen und Kontakt zu einigen Haltern aufgenommen habe und mich so versucht habe bestmöglich auf das Hobby vorzubereiten. Ca. 1,5 Jahre ging ja auch alles gut und ich habe mich schon auf einem guten Wege, gar sicher, gefühlt.
Mein Rat
Auch wenn ich eigentlich nicht in der Lage bin Ratschläge zu erteilen so möchte ich dir zumindest eine Empfehlung mit auf den Weg geben. Die Quarantäne Zeit ist für deine Frösche überlebenswichtig. Insbesondere wenn du bereits ein eingelaufenes Becken hast, begehe nicht diesen klassischen Anfänger Fehler.
Die Frosch Gemeinschaft rund um das Dendrobatenforum und neuerdings (für mich) ist ja nach wie vor sehr aktiv und scheinbar immer noch so hilfsbereit wie damals. Sitz Probleme nicht alleine aus sondern vertrau dich bei Anzeichen von Problemen direkt den erfahrenen Haltern an.
Manchmal bedeutet dies sicherlich, sich auch Fehler einzugestehen. Aber das tut nur halb so weh, wie der Verlust seiner gesamten Tiere.
Und da schreibe ich nun tatsächlich aus Erfahrung.
Natürlich würden mich auch deine Fehler im Umgang mit Dendrobaten interessieren. Dazu kannst du gerne einen Kommentar hinterlassen.
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