Aufgrund ihrer Färbung und Farbvielfalt und ihren außergewöhnlichen Stimmen zählt der Pfeilgiftfrosch zu den interessantesten exotischen Tieren überhaupt. Pfeilgiftfrösche werden auch Baumsteigerfrosch, Färberfrosch Dendrobatiden genannt. Ihr Ursprung liegt in Süd- und Mittelamerika. In Europa leben sie üblicherweise in Terrarien, da der natürliche Lebensraum zu hohe Ansprüche an das Klima stellt. Es existieren ca. 170-200 verschiedene Arten.

pfeilgiftfrosch

Steckbrief

Name: Pfeilgiftfrosch
Alternative Namen: Baumsteigerfrosch, Färberfrosch, Giftfrosch
Lateinischer Name: Dendrobatidae
Ordnung: Froschlurche
Gattung: Amphibien
Lebensdauer: 2-14 Jahre
Größe: 12-50 mm
Gewicht: < 10 Gramm
Bevorzugte Temperatur: 22 bis 28 °C
Bevorzugte Luftfeuchtigkeit: 80 – 100 %
Bevorzugte Nahrung: Käfer, Spinnen, Ameisen, Tausendfüßler
Herkunft: Süd- und Mittelamerika
Farbe: blau, rot, orange, gelb, grün, rot oder in Kombination
Gift: Batrachotoxin ist tödlich, aber nur in ihrer natürlichen Umgebung vorhanden

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Herkunft

Pfeilgiftfrösche stammen aus dem tropischen Mittel- und Südamerika und bewohnen dort den Regenwald. Die meisten Exemplare lassen sich im Amazonasbecken nieder, wenngleich auch der Mata Atlantica (der Atlantische Regenwald) Heimat vieler Baumfärberfrösche ist. Kolumbien, Venezuela, Costa Rica und Brasilien zählen zur Heimat der Baumsteigerfrösche.

Einige Arten lassen sich aber auch in Regionen nieder, die deutlich trockener als der Regenwald sind und leben dort in Mikrohabitaten. Durch die andauernde und zunehmende Abholzung des Regenwaldes gelten viele Arten als gefährdet.

Arten

Der Name Pfeilgiftfrosch ist etwas irreführend. Denn nur drei Arten der Gattung Phyllobates wurden von den Indianern dazu genutzt, ihre Pfeilspitzen mit Gift zu bestücken. Die Namen Baumsteigerfrosch oder auch Färberfrosch greifen das Thema besser auf und stellen die Familie der Frösche treffender dar. Die über 170 verschiedenen Arten teilen sich in Untergruppen auf, die alle unter dem überfamiliären Begriff Dendrobatoidea zusammenlaufen.

  • Silverstoneia
  • Epipedobates
  • Colostethus
  • Ameerega
  • Hyloxalus
  • Phyllobates
  • Minyobates
  • Ranitomeya
  • Adelphobates
  • Oophaga
  • Dendrobates

Zu den bekanntesten Pfeilgiftfröschen zählen mit Sicherheit der Blaue Baumsteiger (Dendrobates tinctorius Azureus oder kurz Dendrobates Azureus) sowie der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis) dessen wirksames Gift von den indigenen Völkern Südamerikas für die Jagd mit dem Blasrohr genutzt wurde. Je nach Art unterscheiden sich die Frösche im Verhalten, z.B. beim Laichen und kommunizieren und werden unterschiedlich groß.

Gift

In ihrer natürlichen Umgebung sind einige Pfeilgiftfrösche toxisch. Ihr Name rührt daher, dass Indianer früher ihre Pfeilspitzen mit dem Gift des Baumsteigerfrosch eingerieben haben und dann mit ihrem Blasrohr auf die Jagd gegangen sind. Das Gift dient auf Haut der Frösche als natürlicher Schutz vor Fressfreinden, da sie ungenießbar bzw. tödlich für ihre Feinde werden. Ein schrecklicher Pfeilgiftfrosch trägt sein Gift auf der Haut am Rücken.

Beim dem Gift handelt es sich um Batrachotoxin. Batrachotoxin zählt zu den stärksten Giften der Welt und ist bspw. zehnmal stärker als das Gift des Kugelfisches. Es verursacht, sobald es in den Organismus gelangt, lang anhaltende Schmerzen und führt bis zum Tod. Das Gift des Schrecklichen Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribillis) kann bis zu 10 Menschen töten.

Die wichtigste Information vorab: In Gefangenschaft verliert der Pfeilgiftfrosch sein Gift. Denn die Dendrobaten sind ausschließlich giftig, wenn Sie giftige Nahrung aufnehmen können. Da die giftigen Beutetiere (z.B. Spinnen und Käfer) aber durch Drosophila (Fruchtfliegen) und andere heimische Insekten ersetzt werden ist spätestens bei Nachzuchten kein Nachweis des Hautgifts mehr möglich.

Die drei giftigsten Pfeilgiftfrösche: 

  • Phyllobates terribilis
  • Phyllobates aurotaenia
  • Phyllobates bicolor

 

Das Gift der Frösche Batrachotoxin
Batrachotoxin zählt zu den gefährlichsten Giften der Welt.

Einfuhr

Der Pfeilgiftfrosch steht unter Artenschutz. Eine Einfuhr von Wildtieren aus ihren Herkunftsländern ist streng reglementiert und unterliegt dem Washingtoner Artenschutzabkommen.  Darunter zählen auch viele der farbenprächtigen Baumsteiger Frösche. Voraussetzung für den Handel und die Einfuhr ist eine CITES -Bescheinigung. Um das Hobby Pfeilgiftfrosch anzufangen gibt es aber weit bessere Möglichkeiten, einen Pfeilgiftfrosch zu kaufen. Wildfänge schaden nicht nur der Natur sondern auch dem Ruf der vielen Hobbyzüchter, die sich für den Erhalt der Arten einsetzen.

Zucht

Die Zucht dient in erster Linie dem Erhalt der Arten. Die Zucht von Pfeilgiftfröschen setzt Know How und entsprechende Gerätschaften voraus. Bis aus den Kaulquappen einer bunten Frosch entsteht vergehen nur wenige Tage.

Eine Aufzucht direkt im Terrarium ist möglich, aber nicht immer empfehlenswert. Um den Zuchterfolg bei Dendrobaten zu erhöhen, emphiehlt sich der Einsatz von Aufzuchtbecken, wo wir an anderer Stelle noch gezielter eingehen werden.

Fortpflanzung der Dendrobaten

Die Fortpflanzung der Pfeilgiftfrösche ist ein besonderes Erlebnis. Zur Paarungszeit beginnen die Männchen dabei laut zu rufen um das Blattsteiger Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Dabei werden die Eier vom Weibchen an einen geeigneten Ort abgelegt. Danach schreitet der männliche Frosch zur Tat und befruchtet die Eier. Die Prozedur kann innerhalb weniger Minuten geschehen und dauert mitunter auch den ganzen Tag. Die befruchteten Eier trägt das Männchen versteckt das Männchen dann in den tiefen trichterförmigen Blättern der Bromelie oder in einem geeigneten Platz im Bodenlaub.

Haltung

Um den Lebensraum der Tiere bestmöglich nachzubilden muss ein tropisches Klima geschaffen werden. Idealerweise wird ein Regenwaldterrarium angeschafft, dass bestmöglich auf die besonderen Anforderungen und Bedürfnisse der Giftfrösche zugeschnitten ist.

Eine ausreichende und dynamische Luftfeuchte, die korrekte Bepflanzung, die richtige Beleuchtung und natürlich artgerechtes Futter sind mitunter die entscheidenden Kriterien. Frösche sind tagaktiv, was ein recht untypisches Verhalten für Amphibien ist. Aber so sind die knalligen Färbungen besser von den Feinden wahrnehmbar. Die meisten anderen Froscharten sind nachtaktiv.

Ernährung / Futter

futter pfeilgiftfrosch
Fruchtfliegen dienen als Hauptnahrungsquelle der Frösche im Terrarium.

Die Fütterung der Tiere bedarf bei einigen Haltern eine erste Überwindung. Denn was fressen Pfeilgiftfrösche? In erster Linie kleine Insekten wie z.B. Fruchtfliegen, Springschwänze, Bohnenblattläuse und Heimchen.

Diese lassen sich in der Zoohandlung, im Fachgeschäft und im Internet beziehen. Alternativ kann man auch damit beginnen, sein Futter für die Pfeilgiftfrösche selber zu züchten, was eine langfristige und kostengünstige Versorgung ermöglicht. Die Zucht von Insekten ist allerdings nicht jedermanns Sache.

Um möglichst ausgewogen und Nährstoffreich zu füttern werden kann man darüber hinaus Wiesenplankton einsammeln und mit Nahrungsergänzungsmitteln wie z.B. Dendrocare (ein Vitamin-Kalk Gemisch) zuarbeiten.

In seinem natürlichen Lebensraum zählt zur Pfeilgiftfrosch Nahrung anderes Futter hinzu. Dort verspeist der kleine Frosch überwiegend giftige Insekten um seinen natürlichen Schutz vor Feinden, das Gift des Pfeilgiftfrosches, produzieren zu können.

Zu den weiteren Informationen gelangst du hier: Futter für Dendrobaten

Regenwald Terrarium

Um den Fröschen den bestmöglichen Lebensraum zu bieten wird ein Regenwaldterrarium benötigt. Nur diese sind bereits bei Auslieferung so konzipiert, dass ein Baumsteigerfrosch hier später artgerecht gehalten werden kann.

Die Besonderheiten gegenüber einem klassischen Terrarium.

  • Dendrobatenterrarien haben einen schrägen Boden
  • Froschterrarien sind bereits mit Edelstahlgaze ausgekleidet
  • Haben oftmals bereits Lochbohrungen für die Regenanlagen

Froschterrarien müssen dabei nicht zwingend riesengroß sein. Wer nur ein Paar halten möchte und sich vorab über den Platzbedarf der bevorzugten Froschart informiert findet auch Arten, die bereits in einem 50cm Würfel sehr gut leben können. Hält man unterschiedliche Gruppen oder weitere Tiere, wie zum Beispiel kleine Echsen, mit im Regenwaldterrarium sollte die Größe entsprechend erweitert werden, damit jede Art genügend Territorium und Lebensraum zur Verfügung hat. Weitere Informationen habe ich unter dem Artikel Dendrobaten Terrarium zusammengefasst.

Pfeilgiftfrosch kaufen

In den letzten 20 Jahren haben sich viele Froschliebhaber gefunden, die ihre Nachzuchten auch an Interessierte abgeben. Zoohandlungen und Händler bieten ebenfalls längst Pfeilgiftfrösche zum Verkauf an. Auf Terrarienbörsen und Messen wie der Terraristica in Hamm bekommt man einen großartigen Überblick und kann Kontakt zu Händlern, Züchtern und Gleichgesinnten aufnehmen.

Was kostet ein Pfeilgiftfrosch

Die Preise für einen Pfeilgiftfrosch variieren und werden von vielen Faktoren beeinflusst. Einige Arten sind besonders paarungsfreudig und die Nachzucht gelingt häufig. Andere Frösche hingegen bekommen seltener Nachwuchs und sind demnach auch weniger oft im Angebot.

Preiswerte Pfeilgiftfrösche liegen um ca. 30 – 50 € pro Tier. Seltenere oder stark nachgefragte Tiere können aber auch zwischen 75 € und 100 € kosten. Besonders seltene Tiere werden auch für 150 € und darüber hinaus angeboten.